Friedhof in Isenbüttel

Ein herrlicher Erinnerungs- und Begegnungsort

Am südlichen Dorfrand liegt seit 1866 der evangelisch-lutherische Friedhof mit seiner neuerbauten Friedhofskapelle.

Der Friedhof ist zu jeder Jahreszeit ein herrlicher Erinnerungs- und Begegnungsort. Bänke laden ein zum Verweilen – in der Sonne, im Schatten eines Baumes. Unterschiedlich gestaltete Grabstätten locken zum Entdecken.
Namen, Zeichen, Worte …
Menschen, die vor uns lebten, liebten, litten …

Im August und September kannst du zur Gießzeit zwischen Abendläuten und Tagesschau (18-20 Uhr) Pastor Dirk Schliephake hier auf dem Friedhof antreffen oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Besuchsdienstkreises.

Du erkennst sie an einem weißen Armband. Dienstags und donnerstags nehmen sie sich Zeit für ein Gespräch mit dir.

Außerdem haben wir die folgenden zwei Impulse für dich vorbereitet:

  • Was brennt mir auf der Seele?
  • Was belastet mich?
  • Was will ich loswerden?
  • Wofür brauche ich frische Kraft?
  • Was bringe ich mit?

Vater, ich hab dich weinen sehen.
Meine Hand fuhr tröstend durch dein Haar.
So hatte ich es von dir gelernt.
Ich wusste noch nicht, dass es Tränen gibt,
die man nicht wegküssen kann.

Irgendwann ginge ich ohne dich.
Einen Weg, den ich nicht kennen
und doch aussuchen würde.
Du wusstest, dass du mir meinen Schmerz lassen müsstest.
Beim Wachsen und Hungern, beim Versäumen und Verletzen.
Und bei allem, was durch meinen Willen geschehe.

Du teiltest dein Brot mit mir,
das frische und das alte.
Jeden Geschmack, den das Leben haben kann, lernte ich von dir.

Du gabst mir deinen Namen und sprachst ihn aus, als ob er heilig wäre.
Du riefst mich, wenn ich loslief, nicht um mich aufzuhalten, um mich frei zugeben
nanntest du mich dein Kind. So gabst du meinen Schritten Halt.

Mein Wille war jung und du hast ihn gelassen.
Ich versuchte mich an allerlei Herrlichkeiten und lernte das Schulden.
Nie hört es auf.

Wenn ich am Boden lag, hörte ich dich vom Himmel erzählen.
Solange du da warst, hatte ich Antworten.
Dann traten Fragen an Deine Stelle.
Sie sind mein täglich Brot geworden.

Ich buchstabiere Ewigkeit in flüchtigen Zeiten.
Die Reiche vergehen, es ist viel zu vergeben.
Wer wird endlich die Bösen erlösen, damit sie anderen nicht mehr Schaden müssen.

Ich weine oft um dich, als wären ein Himmel und eine Erde zwischen uns.
Mit jeder Träne aber küsst du mein Gesicht und lässt mich glauben, dass du mir geblieben bist.

Vater.

Dr. Simone Liedtke, Loccum ©