Lazaruskirche der Diakonie Kästorf

Diese Kirche hat eine besondere Geschichte

Der Gründer und damalige Leiter der Arbeiterkolonie, Pastor Fiesel, hat sie bauen lassen. Er wollte den Kolonisten zu ersparen, auf dem sonntäglichen Kirchgang (zur Nicolaikirche - 6 km ein Weg!) durch eine „Lästerallee der Gifhorner Bürger“ gehen zu müssen. So schrieb er es in einem Brief, mit dem er um Spenden bat. (Die Arbeiter waren oft nicht so wohlhabend und damit schnell an ihrem Erscheinungsbild erkennbar.)

Für die Kirche wurde vieles von den Kolonisten, die damals hier wohnten, selbst gemacht: Die Ziegel kamen aus der Ziegelei, die Bänke wurden selbst gebaut, ebenso der Altar. Sogar die Steine für den Sockel haben die in der Kolonie lebenden Menschen mit eigenen Händen gesammelt. Am 22. September 1912 wurde die Kirche eingeweiht.

Schau auf das Kreuz auf dem Altar, vor der Fenster-Rosette. Und frage dich: Wieviel Kreuz verträgst du?

Für Christen steht das Kreuz für Tod und Auferstehung. Das Kreuz macht unaufdringlich auf Jesus aufmerksam, an dessen Leid, Sterben aber auch wieder Auferstehen die Kirche erinnert.

Unaufdringlich, zart und fast bescheiden wirkt dieses Kreuz – vielleicht angesichts all der leidvollen, schweren Zeiten, die Menschen innerhalb der Diakonie Kästorf in ihrem Leben erfahren.

Hast du selbst schon Leid erfahren und durchgelitten? Oder machst du gerade solche Erfahrungen? Und hoffst vielleicht auf einen „positiven“ Ausgang – auf Licht am Ende des Tunnels, Licht für das Leben?

Das Kreuz ist da – aber es schiebt sich nicht in den Vordergrund, sondern steht dezent vor dem Rosettenfenster. Dieses kann aufmerksam machen auf die Möglichkeit eines lichtvollen, farbenreichen, lebendigen Ausgangs des leidvollen Lebens vieler Menschen.

Lass dich ansprechen von diesem Gegensatz zwischen zartem Kreuz und lichtvollem Ausblick!

Nimm Platz auf einer Bank!

Auf jede Bank passen 8 Menschen, weil das im Speisesaal, wo vorher die Gottesdienste stattgefunden hatten, auch so war.

Die Kirche ist so gebaut, wie es damals praktisch erschien: Sie hat zum Beispiel einen Keller, in dem früher Erzeugnisse aus dem landwirtschaftlichen Betrieb der Kästorfer Anstalten gelagert wurden.

Man munkelt, dass damals einige Leute mit langen Stangen versucht haben, nachts dort Äpfel durch das Kirchenfenster aufzuspießen und zu stibitzen.

 

Die Kirche der Diakonie Kästorf hatte lange keinen Namen. Bei ihrer Einweihung konnte man sich nicht einigen, also bekam sie damals keinen. Erst zum 100. Jubiläum der Einweihung der Kirche änderte sich das. Seitdem heißt sie „Lazarus-Kirche“.

Der Name Lazarus kommt aus der Bibel. Im Neuen Testament gibt es zwei Männer, die so heißen. Im Lukasevangelium steht das Gleichnis vom „armen Lazarus“:

Lazarus ist ein Armer, der vor der Tür eines reichen Mannes lebt. Doch er bekommt nichts von seinem Reichtum ab, sondern bleibt sein Leben lang arm. Aber nach seinem Tod kommt er zu Gott.

Das Johannesevangelium erzählt von einem anderen Mann, der Lazarus heißt:

Er ist schwer krank und seine Freunde fragen Jesus, ob er ihn heilen kann. Aber Jesus kommt zu spät. Lazarus stirbt, bevor Jesus bei ihm ist. Damit der Tod nicht das letzte Wort hat, erweckt Jesus ihn von den Toten auf.

Die beiden sind verschiedene Männer, aber sie heißen gleich. Denn bei beiden ist der Name Programm: Lazarus kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Gott hat geholfen“.

Ein guter Name für die Kirche an einem Ort, an dem schon lange Menschen geholfen wird!

Außer den Gottesdiensten, die in den Pflegeheimen stattfinden, gib es im Sommer in unserer Kirche einmal im Monat am Sonntag einen Gottesdienst. Im Winter feiern wir die Gottesdienste nebenan im Begegnungszentrum.

Natürlich finden auch Gottesdienste zu den kirchlichen Feiertagen statt. An Ostermontag, Pfingstmontag, Heiligabend und dem Zweiten Weihnachtsfeiertag. Die genauen Termine werden bekanntgeben, bzw. ausgehängt.

Zusätzlich feiern wir Gottesdienste, in denen neue Mitarbeitende der Dachstiftung Diakonie eingeführt werden. Ebenso gibt es Gottesdienste, in denen Jubiläen oder Verabschiedungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefeiert werden. Jeweils am ersten Sonntag im September wird das große Jahresfest der Diakonie Kästorf gefeiert, das mit einem Gottesdienst beginnt.

Kontakt

Pastorin Elsbeth Groh:
Tel.: 05371 / 721 – 603
Mobil: 0160 / 96358879

Pastor Moritz Junghans:
Tel.: 05371 / 721 – 454
Mobil: 0151 / 72212819

Pastor Christian Diederichs:
Tel.: 05371 / 721 – 454
Mobil: 01517 /  4115814

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten der Kirche:
Von April bis September jeweils Montag bis Freitag von 10:00 bis 16:00 Uhr.