Himmelstreppe in Isenbüttel

An der Ostseite der neugotischen Ev.-luth. St. Marienkirche, erbaut 1872-1874 nach Plänen des jungen Architekten Theodor Unger, befindet sich ein besonderer Ort: Eine große Freitreppe.

Anscheinend ist es die einzige Kirche in Norddeutschland mit einer solchen Treppe!

Elf Stufen führen hinauf zu einem Absatz – direkt hinter den Altar. Dort teilt sich die Treppe und führt links und rechts hinauf durch zwei Eingangstüren zu den Emporen im Kirchenschiff. Das hölzerne Tonnengewölbe wird von achtzehn Engelfiguren getragen.

Wir haben für dich zwei Impulse vorbereitet:

Die Treppe erinnert an die Himmelstreppe, die Jakob im Traum sah. Er war auf der Flucht vor seinem Bruder Esau. Denn er hatte ihn betrogen. (Genesis 28,10-22)

  • Steige die Himmelstreppe hinauf und hinunter.
  • Setze dich ich auf eine Stufe.
  • Bist du auch auf der Flucht wie Jakob?
  • Welchem Menschen weichst du aus?
  • Wieso eigentlich?
  • Bist du davon auch so erschöpft wie Jakob?

Die Bibel erzählt

"Jakob legte seinen Kopf auf einen Stein und schlief erschöpft ein. Und er träumte: Und siehe, da war ein Aufgang von der Erde bis zum Himmel. Und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und Gott stand oben und sprach:
Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst.

Und Jakob erwachte: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte. Hier ist nichts anderes als Gottes Haus. Dies ist das Tor zum Himmel. Und der Stein soll zum Gotteshaus werden."

Unter der Himmelstreppe befindet sich im Fundament der Grundstein der St. Marien Kirche. Er wurde am 8. Juli 1872 dort eingemauert. In seinem Inneren befindet sich eine Bibel.

Jakob, so erzählt die Bibel, begegnete seinem Bruder Esau viele Jahre später doch wieder. Jakob erinnerte sich an seinen Traum und an die Worte, die Gott zu ihm gesagt hatte.

Die beiden versöhnten sich.

Als diese Himmeltreppe erbaut wurde, war der Blick nach Osten ganz frei über die Hehlenriede hinaus auf feuchte Wiesen. Jedes Jahr wurden diese Wiesen natürlicherweise überflutet vom Hochwasser. Ein weites Wassermeer bildete sich.

Die Treppe war dann wie ein schützender Deich.

  • Setze dich oben auf diese Treppe.
  • Kannst du das weite Meer sehen und spüren?
  • Die Sonne glitzert auf dem Wasser.
  • Wolken spiegeln sich im ruhigen Meer.
  • Schließe deine Augen solange du magst.
  • Genieße diesen inneren Blick in die Weite.

Der Architekt Theodor Unger plante ursprünglich unter der großen Treppe eine Krypta für die Särge der Isenbütteler Gutsfamilie von Campe.

Mit welchen Gedanken und Gefühlen machst du dich wieder auf den Weg?

Kontakt vor Ort

Isenbüttel St. Marien-Kirche
Gutsstraße 3
38550 Isenbüttel
Tel.: 05374 66101

Bild: Fotogruppe Isenbüttel