Kirche in Essenrode

Schön, dass du da bist!

Du stehst in Essenrode auf dem Kirchhof – vor unserer schönen St. Johannes Kirche. Hörst du die Vögel zwitschern? Spürst du ein Lüftchen durch die Linden säuseln?

Es ist schon ein schönes Stückchen Erde, dass du hier betreten hast. Bis 1868 war der Kirchhof noch ein Friedhof, der sich um die Kirche herumzog. Später, wenn du wieder hinaus gehst, geh doch noch einmal um die Kirche herum und entdecke im Mauerwerk der Kirche so manchen Stein der Geschichte. Und auch in die Gutsprieche gelangst du über die Seite der Kirche.

Wenn du unsere Kirche besichtigen möchtest, dann melde dich gern bei einer/einem unserer Kirchenvorsteher:innen. Wer an welchem Tag die Kirche gern für dich öffnet, erfährst du hier.

Ruf kurz durch, in ein paar Minuten ist jemand hier!

Und nun: Herzlich willkommen in unserer Kirche

Du betrittst einen Kirchbau, der in den letzten nahezu 10 Jahrhunderten mindestens dreimal sein Aussehen veränderte. Die ersten Schritte führen dich hinein unter den Turm.

Die Ursprünge des frühen Kirchleins aus der Zeit vor 1200 finden sich gleich hier im Eingang. Sie sind der untere Teil des Turms und das unmittelbar an den Turm anschließende Mauerwerk des Kirchenschiffes. Das ursprüngliche Kirchenschiff hatte lediglich eine Länge von etwa sieben Metern.

Eine an der Nordseite heute noch sichtbare zugemauerte romanische Eingangstür lässt vermuten, dass dieser kleine Kirchraum nur durch diesen Eingang zu betreten war.  

Etwa um 1400 wurde das Kirchlein im gotischen Stil erweitert. Das Kirchenschiff wurde auf 15 Meter verlängert und erreichte damit seine heute noch bestehende Grundfläche. 1679 wurde unter dem Altarraum ein Grabgewölbe für die Patronatsfamilie der Garßenbüttels gebaut.

In der Zeit von 1737 bis 1744 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. Auch die Patronatsprieche wurde in dieser Zeit gebaut. Unter ihr befindet sich ein weiteres Grabgewölbe aus dieser Zeit.

Viele Jahrhunderte hat unsere Kirche die Zeit überdauert. So mancher Riss ist in den Jahren dazu gekommen, wurde ausgebessert oder auch belassen. So manche Mauer ist entstanden.
Wie sieht es bei dir in deinem Leben aus? Gibt es da in deiner Geschichte auch so manche Mauer die du errichtet hast? Sind da auch Risse in deinem Leben, die du versucht hast neu zu füllen? Sind sie noch spürbar, sichtbar?

Tritt ein paar Schritte weiter hinein in die Kirche – durch die Tür in das Kirchenschiff. Du stehst nun unter der Empore. Über dir befindet sich die Orgel – doch dazu später. Lass dir einen Moment Zeit und schau dich um. Bevor dein Blick – sehr wahrscheinlich – nach vorne auf den Altar gerichtet ist, wende deinen Blick einmal nach links und rechts. Hier findest du zwei Portraits, die dir entgegenschauen. Es handelt sich um Hartwig von Garßenbüttel und seine Ehefrau Ermengart von Wallmoden. Beide falten Ihre Hände zum Gebet und laden damit ein, den Kirchraum eben dafür zu betreten.

Ursprünglich gehörten beide Portraits zum Epitaph der Kreuzigung Jesu im Mittelschiff der Kirche. Anstelle der Portraits befinden sich dort nun die Geburt und die Auferstehung.

Und nun gehe weiter hinein in das Kirchschiff. Mehr und mehr wird der barocke Altar sichtbar. Es handelt sich um einen Kanzelaltar. Durch die Türen hindurch geht die Pastorin oder der Pastor und klettert einige Stufen nach oben, um dann durch eine Tür die Kanzel zu betreten. Dies geschieht allerdings nur zu den Hochfesten.

Der Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1744 und wurde vom damaligen Patron Gotthard Heinrich August von Bülow gestiftet. Die Kanzel trägt das Monogramm des Stifters.

Wenn dein Blick weiter nach oben schweift, siehst du den auferstandenen Jesus, der den Blick gen Himmel gerichtet hat. Über ihm eine Wolke mit dem Gottesnamen, aus der Strahlen hinausscheinen.

Wann ist oder war dein Blick schon einmal himmelwärts gerichtet? Welche Hoffnung setzt du in den Himmel, das Schicksal, eine höhere Macht oder Gott?

 

Schau dich einmal rundherum um. Die gotische Wandmalerei um 1400 wurde erst bei den Renovierungsarbeiten im Jahr 1988 wieder entdeckt. Die Ranken umspielen einzelne bildliche Darstellungen wie die Kreuzigung, die nur noch zu erahnen sind.
Gibt es das in deinem Leben auch – dass so manches Schmuckstück deines Lebens blass geworden ist? Dass es an Strahlkraft verloren hat? Und doch – es ist da!

Wenn du dich vom Altar aus umdrehst und deinen Blick nach oben richtest, dann siehst du weit oben einen Engel schweben. Er lässt schon einmal bildlich die Orgel ertönen. Gebaut wurde die Orgel im Jahr 1702. Wenn du genaueres über sie wissen oder sie mal erklingen hören möchtest, schau doch mal hier auf unserer Homepage.

Wieder hinaus auf den Kirchhof

Wir hoffen, dass auch für dich der Besuch unseres Kirchraums eine kleine Auszeit war. Hineingetaucht in die Geschichte und in dich selbst. Hinaus wieder in den summenden Alltag mit all dem, was unser Leben beschäftigt.

So ist es auch in unserer Kirchengemeinde. Denn zum Ensemble der Kirche und des Kirchhofs gehört auch das Pfarrhaus und die Pfarrscheune. Reges kirchliches und kulturellen Gemeindeleben erhoffen wir uns auch für die Zukunft – vielleicht kommst du ja mal wieder vorbei. Wir freuen uns auf dich!

Es gibt natürlich noch so viel mehr über unsere Kirche zu erzählen, zum Bespiel wo du unseren Johannes findest, der unserer Kirche ihrem Namen gibt, oder das Patronat und seine Geschichte und Aufgabe. Wenn du noch einmal genauer in die Geschichte eintauchen möchtest, schau gern hier oder sprich uns einfach an.