Kirche in Wahrenholz

Herzlich Willkommen in St. Nicolai und Katharinen

Du bist eingeladen, die Kirche zu erkunden und zu entdecken.
Wir haben für Dich Stationen vorbereitet.
Wähle aus, was Dich interessiert und Dich anspricht.
Es geht nicht um Vollständigkeit, alle Stationen „abzuarbeiten“.
Wo und wie Du es magst, lass Dich auf die Gedanken und Anregungen ein.
Eine gute Zeit hier bei uns in St. Nicolai & Catharinen

... ist aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts.

  • Erster Kirchbau in Wahrenholz nach 1150, ggf. noch etwas früher:  Kapelle mit Wehrturm, gemeindlich dem  Archidiakonat Hankensbüttel zugeordnet.
  • Einmal im Monat kam ein Mönch aus dem Kloster Steimbke, las die Messe und feierte mit der Kapellengemeinde die Eucharistie. In diesen Gottesdiensten werden auch Kinder der Wahrenholzer getauft worden sein.  
  • Eine Urkunde des Bistums Hildesheim aus dem Jahr 1258 erwähnt: Wahrenholz wird während der Amtszeit des Hildesheimer Bischofs Conrad II  (1221-1246) eine eigene Pfarre, erhält eigenen Grund & Boden. Der Kirchort selbst ist deutlich älter.
  • Von der Ausstattungen der Kirche vor 1618-48 ist so gut wie nichts erhalten geblieben. Es waren wohl dänische Truppen, die hier plündernd und zerstörend durchzogen.
  • Wann die Kirche die Namen der Heiligen St. Nicolai und St. Catharinen bekommen hat, ist nicht dokumentiert und kann nur im Vergleich mit anderen St. Nicolai und St. Catharinen-Kirchen gemutmaßt werden.
  • Alleinstellungsmerkmal: das Doppelpatrozinium mit St. Nicolai und St. Catharinen ist sehr selten, die Internet-Recherche ergibt keine weiteren Treffer.

In dieser Kirche findest Du Relikte aus dieser Frühzeit, die zugleich Zeitzeugen aus der frühen Kirchengeschichte im Kirchenkreis Gifhorn sind.

  • Schaue Dir dieses alte Taufbecken an, das eher unscheinbar in der Ecke des Eingangsbereichs steht.
  • Gehe mit den Fingerkuppen über die grobporige Oberfläche - ein Steinmetz hat sie vor mehr als 800 Jahren gestaltet...
  • Versuche Dir vorzustellen, wie die Männer und Frauen von den umliegenden Höfen damals zur Kirche kamen, in diesen „heiligen Bezirk“ eintraten / hier getauft wurden.
  • Bei der Taufe bezeichnete der Priester die Tauf-Kinder mit dem Kreuz an der Stirn und an der Brust.

Information zur Geschichte des Weihwasserbeckens/Taufbeckens

  • Dieser schmucklose „Gebrauchsgegenstand“ stammt aus der Zeit der Romanik.
  • Man geht davon aus, dass in späterer Zeit das alte Taufbecken als Weihwasserbecken benutzt worden ist: Die Gottesdienstbesucher bekreuzigten sich am Eingang der Kirche. Das Bekreuzigen hat bis heute die Funktion, sich an die Taufe zu erinnern, an diese erste Bezeichnung mit dem Kreuz als Zeichen für Christus und Beziehung zu ihm.
  • Mit der Einführung der Reformation in Wahrenholz 1528 wurde dieser Brauch der Bekreuzigung aufgegeben. Diese Praxis galt als  „altgläubig“ bzw. „katholisch“ und wurde von der evangelischen Kirche abgelehnt: für die Seligkeit gelte das  „allein aus Glauben“ (sola fide) und das  „allein durch die Gnade“ (sola gratia). Der Glaube komme aus dem Hören des Wortes, nicht aus frommen Werken.
    Bei den wiederholten Kirchenumgestaltungen ist das alte Taufbecken ausrangiert und durch gestalterisch anspruchsvollere Taufbecken ersetzt worden.
  • In der Folge wurde dieses Tauf- und später Weihwasserbecken aus der Kirche entfernt und geriet aus dem Blick der Kirchengemeinde. Über 200 Jahre soll es auf einem der Höfe als Viehfutterkrippe gedient haben.
  • Durch glückliche Umstände blieb dieser archaisch anmutende Kultgegenstand bewahrt und fand vor ca. 50 Jahren in die Kirche zurück.
  • Die ökumenische Entwicklung der letzten Jahrzehnte haben dazu geführt, dass vermehrt Tauferinnerungen gefeiert werden und evangelische Christen den Brauch wiederentdeckt haben, sich zu bekreuzigen.

Impuls: Tauferinnerung mit Segenskreuz

  • Du bist eingeladen, Dich mit dem bereitgestellten Wasser im Alten Taufbecken zu bekreuzigen. Wenn Du getauft bist, lass Dich hiermit daran erinnern. Wenn nicht, dann kannst du hier eine Beschreibung lesen, wie es bei Christen üblich ist ... und wenn Du magst, kannst Du es natürlich auch ausprobieren:
  • Tauche Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand ins Wasser ein und zeichne über Dir das Taufgedächtnis-Kreuz, in dem Du mit den besagten beiden Fingern auf die vier Stellen tupfst: 1. auf der Stirn, 2. am Bauch (höhe Bauchnabel) 3. linkes  Schulter-Eckgelenk, 4. rechtes Schulter- Eckgelenk
  • Du kannst dazu auch sprechen: Im Namen Gottes, des Vaters (1.+2.). des Sohnes (3.) und des Heiligen Geistes (4.)

Kennst Du Deinen Taufspruch? Oder kennst du vielleicht einen Taufspruch aus der Verwandtschaft? Hast du schon mal einer Taufe beigewohnt?

... im Kirchenschiff auf der rechten Seite.

Impuls: Hier kannst Du eine Kerze anzünden: Für Dich selbst, für einen lieben Menschen, für den Frieden in der Welt.

  • Du kannst einen Moment auf dem Hocker oder auf der Kirchenbank verweilen und die Stille genießen, einfach zur Ruhe kommen.
  • Wenn du magst, kannst du auch überlegen, worüber Du mit Gott sprechen möchtest.
  • Nimm dir Zeit und entzünde Deine Kerze und setze sie in den Sand.
  • Wenn Du weitergehst, lass Deine Kerze leuchten.

(1) Du bist eingeladen, in der Kirche einen Platz zu suchen, an dem Du einen Moment verweilen magst.

  • Nimm dort in aufrechter Haltung gerne Platz
  • lege Deine Hände locker auf Deine Knie
  • rücke mit den Sitzhöckern dicht an die vordere Kante der Bank
  • kippe das Becken leicht nach vorne,
  • richte Dich Wirbel für Wirbel auf,
  • Kopfkrone zum Himmel gewandt,
  • lasse den Atem strömen

(2) An Deinem Wohlfühlort kannst Du Orgelmusik hören.

Der Wahrenholzer Organist Rüdiger Vopel hat drei Stücke eingespielt.

Folge dem Link zu den Audiodateien. Wähle aus, was Du gerne hören möchtest:

Als Kirchgänger:in kennst Du vielleicht die Musik & Lieder und magst mitsummen. Auch wenn die Lieder für dich neu sind, hat gerade das letzte Ohrwurmpotential ...

Die beiden Lieder findest Du auch im Gesangbuch, das an der Tür zum Turm ausliegt.

(3) Oder du suchst dir einen schönen Platz und lässt einfach den Raum auf dich wirken.

... die Infotafel dazu findest Du im Kirchenschiff nahe der Tür zum Turm.

Schaue Dir die Bilder und Infos zu den beiden Heiligen an, die der Kirche ihren Namen gegeben haben und als Schutzpatrone gewählt wurden:

Hl. Nikolaus von Myra (geb. 283(?), gest. 348)
Hl. Katharina von Alexandrien (geb. ?, gest. ?  - vermutlich hat sie im späte 3. Jh. / frühes 4. Jh. gelebt)

Info zu den Heiligen Nikolaus und Katharina:

  • Es gibt nur wenige Kirchen in Deutschland und anderswo, die zugleich dem Hl. Nikolaus von Myra und der Hl. Katharina gewidmet sind. Es ist nahezu ein Alleinstellungsmerkmal.
  • Beide galten zur Bauzeit der ersten Kirche als Schutzheilige, die in der damaligen Vorstellung und Frömmigkeit um Hilfe angerufen wurden. Um 1200 wurde in Braunschweig eine der zentralen Kirchen der Hl. Katharina gewidmet. Der Hl. Nikolaus wurde im 13. Jh. als Patron von Bürgerkirchen „modern“.

Warum gerade diese beiden in Wahrenholz? Es hat wohl mit den Berufsgruppen, den Gewerken und dem Wohl & Wehe der Wahrenholzer zu tun:

  • Die Hl. Katharina galt als Schutzpatronin u. a. der Wagner, Müller, Bäcker, Töpfer, Gerber, Spinner, Tuchhändler, Seiler, Schiffer, Buchdrucker, Waffenschmiede, Schuhmacher Frisöre, Näherinnen, Scherenschleifer.
  • Die Hl. Katharina wurde auch angerufen zum Schutz der Feldfrüchte sowie bei Migräne und zur Auffindung Ertrunkener, welch letzteres an Bruno und Ise naheliegt, die phasenweise eine heftige Strömung zeigten.
  • Seit dem 14. Jh. galt Katharina als eine der vierzehn Nothelfer/innen.
  • Der Hl. Nilkolaus galt als Schutzpatron von Binnenschiffern, Kaufleuten und Getreidehändlern, von Dreschern, Fuhrleuten, Salzsiedern sowie Pilgern und Reisenden.

Lebensweltlich passt dies zu diesem Ort an einer alten Handels- und Salzstraße: Sie verband die herzoglich sächsischen Gebiete mit der Altmark und weiter nördlich mit den Hanse-Städten.

Außerdem vertrauten sich Metzger & Bäcker, Schneider & Küfner seinem Schutz und seiner Fürbitte an - Gewerke, die zu jener frühen Zeit hier in Wahrenholz ansässig gewesen sein dürften.

Um den Schutz vom Hl. Nikolaus baten außerdem die Liebenden, Gebärenden und Familien in Not. Darauf bezieht sich bis heute das Brauchtum, am 6. Dezember Kinder zu beschenken. Im traditionellen Wappen des Heiligen finden sich oftmals drei Goldstücke, die an seine Großzügigkeit erinnern.

  • Über die Reformationszeit hinaus wurde der Doppel-Name der Kirche bewahrt.
  • Nach evangelischem Verständnis können die Heiligen generell als Vorbilder für die eigene Lebenseinstellung und zur tätigen Nächstenliebe (anderen Menschen helfen, zugewandt sein, ...) inspirieren.

 

Impuls: Nimm mit, tue Gutes und lass es Dir schmecken...

(1)Nimm Dir ein Tütchen mit Wahrenholzer Nuggets mit und beschenke wie der Hl. Nikolaus von Myra drei Menschen oder drei Familien mit Rat und Tat, von Herzen großzügig und  ggf. ganz geheimnisvoll still & unerkannt.

Die drei Wahrenholz Nuggets können Dich an Deinen Vorsatz und diese Aufgabe erinnern. Wenn alles erledigt ist, bewahre sie an einem guten Ort auf, denke gerne an Wahrenholz zurück oder hole sie einfach wieder hervor, um aufs Neue tätig zu werden.

Wahrenholzer Nuggets aus eigener Produktion - Kiesel mit Acrylfarbe -

(2) Nimm Dir ein Tütchen Echten Schwarzkümmel mit und veredele damit zuhause Deine Speisen. Er schmeckt etwas nach Sesam und veredelt z.B. Müsli, gekochte Gemüse und wo oder wie Du es ausprobieren magst.

  • Lass Dich gerne an die Hl. Katharina erinnern, die leidenschaftlich und intellektuell pfiffig ihren Glauben und damit ihre eingenen Überzeugungen vertreten und an ihm festgehalten hat.

Info zum Schwarzkümmel mit Bezug zur Hl. Katharina

  • Die Blüte des Schwarzkümmel erinnert an ein Rad, die Pflanze wurde deswegen „Katharinen-Blume“ genannt.
  • der Legend nach wurde die Hl. Katharina von Alexandrien gerädert,
  • sie gilt als intellektuell clevere Glaubenszeugin und tapfere Christus-Märtyrerin

 

Das Geläut von St. Nicolai & Catharinen wurde 2014 erneuert. Die drei Glocken erhielten Inschriften mit geistlicher Bedeutung.

  • Schau Dir die Glocken auf den Fotos genau an und versuche die Inschriften zu entziffern
  • Wenn Du magst, kannst du auch ein kleines Motivzettelchen mitnehmen und in Deinem Portemonnaie als stärkenden Wegbegleiter aufbewahren.
  • Höre Dir das Geläut der Glocken an - einzeln oder im Zusammenklang. Die Audiodateien sind über den QR-Code neben den Glockenbildern zu finden.
  • Zuhause kannst Du das Geläut aufrufen und abspielen lassen.
  • Infos zu den Glocken, zur Glockenweihe und zum Gemeinde-Logo von St. Nicolai & Catharinen findest Du ebenfalls dort.

Abschied und Weggeleit

Wenn Du dich umgeschaut hast, ausgeruht bist und die ein oder andere Station besucht hast, geht Dein Aufenthalt bei uns in St. Nicolai und Catharinen zuende.

  • Wir hoffen, dass es Dir gefallen hat und es eine gute Zeit für Dich gewesen ist.
  • Wenn Du magst, schreibe in unser Gästebuch, was Dir gefallen hat und für Dich gut gewesen ist.
  • Wir freuen uns auch über Dein Feedback zum „Tankort“, zu den Stationen und zu unseren Impulsen.

Komm gut heim und gerne auch wieder einmal zu uns zurück!

Deine Kirchengemeinde St. Nicolai und Catharinen
mit dem Kirchenvorstand und allen, die hier im geistlichen Sinne zuhause sind.

Weitere Informationen zur Kirchengemeinde findest Du hier.